Ist Wildcampen in Deutschland erlaubt?

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Ein Mann campt wild im Wald in Deutschland in einem ein Mann Zelt und ein Fahrrad.
Foto von Marek Piwnicki auf Unsplash

Wenn wir an das freie Leben in der Natur denken, stellen wir uns oft vor, wie wir ein Zelt unter dem Sternenhimmel aufschlagen. Aber ist Wildcampen in Deutschland überhaupt erlaubt?

Die Antwort ist nicht so einfach, wie man vielleicht denkt. In diesem Blogbeitrag werden wir die rechtlichen Aspekte des Wildcampens in Deutschland durchleuchten und uns einige Alternativen anschauen.

Kurz & Knapp

Das Wildcamping oder Zelten wird in Deutschland normalerweise untersagt. Bitte informiere dich trotzdem über die entsprechenden Wald- und Naturschutzgesetze deines Bundeslandes.

Was meint man genau mit Wildcampen?

Wildcamping bedeutet, draußen in der Natur zu zelten, ohne auf offiziellen Campingplätzen zu sein. Es ist, als ob du dein Zelt mitten in einem Wald oder auf einem Berg aufstellst, anstatt auf einem Platz, der extra dafür gemacht ist. Man übernachtet dabei im Zelt oder auch einfach unter freiem Himmel.

Rechtslage des Wildcampens in Deutschland

In Deutschland ist das wilde Campen ein rechtlich komplexes Thema. Es gibt eine Reihe von Gesetzen und Vorschriften, die es regeln, und Verstöße können erhebliche Geldstrafen nach sich ziehen. Hier ist eine umfassende Erklärung der Rechtslage.

Gesetze zum Wildcampen in Deutschland

In Deutschland regelt das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) unter anderem das Wildcampen. Gemäß § 59 BNatSchG ist es grundsätzlich verboten, in der freien Natur zu zelten oder zu lagern, es sei denn, das betreffende Land hat eine Ausnahmeregelung getroffen.

Die einzelnen Bundesländer haben jedoch unterschiedliche Regelungen. Einige Länder wie Bayern und Brandenburg erlauben das Wildcampen in bestimmten Gebieten oder unter bestimmten Bedingungen, während andere wie Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen es generell verbieten.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass das Campen auf Privatgrundstücken ohne die Erlaubnis des Eigentümers als Hausfriedensbruch gilt. Dies kann gemäß § 123 des Strafgesetzbuches (StGB) mit einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe bestraft werden.

Ebenfalls relevant ist das Betretungsrecht. Grundsätzlich ist das Betreten von Waldflächen für jedermann erlaubt, solange keine Schäden verursacht werden und die Tierwelt nicht gestört wird. Allerdings kann das Zelten oder Lagern in der Natur als Störung angesehen werden.

Um rechtlichen Problemen beim Wildcampen in Deutschland vorzubeugen, ist es am besten, sich im Voraus gründlich über die lokalen Gesetze und Vorschriften zu informieren. Es ist auch ratsam, immer die Erlaubnis des Grundbesitzers einzuholen, wenn man auf privatem Grund campen möchte.

Verbotene Gebiete:
Wildes Campen ist in Deutschland in folgenden Gebieten ebenfalls absolut verboten:

  • Naturschutzgebieten
  • Naturreservaten
  • Nationalparks
  • Landschaftsschutzgebieten
  • Landwirtschaftlichen Nutzflächen

Strafen für illegales Wildcampen

Verstöße gegen die Regeln zum Wildcampen können in Deutschland erhebliche Geldstrafen nach sich ziehen. Die Höhe der Strafen variiert je nach Bundesland und Schwere des Verstoßes. In der Regel liegen die Strafen für Ersttäter zwischen 50 und 500 Euro. Bei Wiederholungstätern können die Strafen sogar bis zu 5.000 Euro betragen.

Zusätzlich zu den Geldstrafen können Wildcamper auch für eventuelle Umweltschäden haftbar gemacht werden. Das Wegwerfen von Müll in der Natur kann beispielsweise mit einer Geldstrafe von bis zu 2.000 Euro geahndet werden.

👉 Hier findest du den Bußgeldkatalog der einzelnen Bundesländer

Alternativen zum Wildcampen in Deutschland

Wildcampen in Deutschland? Nicht so einfach! Aber keine Sorge – wir haben geniale und zu 100 % legale Alternativen für dich parat. Erlebe die Schönheit der Natur, ohne gegen Vorschriften zu verstoßen.

  1. Trekkingplätze: Diese Plätze sind speziell für Weit- und Fernwanderer konzipiert. Sie sind eine Mischung aus Wildcampen und regulären Campingplätzen. In der Eifel kannst du beispielsweise auf einer Holzzeltplattform campen und eine Komposttoilette nutzen. In Bayern gibt es das Trekking-Bayern-Projekt mit 13 Trekkingplätzen.
  2. Landvergnügen: Mit dem Landvergnügen-Jahresabo erhältst du Zugang zu über 800 landwirtschaftlichen Gastgebern in ganz Deutschland. Du kannst auf Weingütern, Bauernhöfen oder Brauereien übernachten und dabei die regionalen Produkte kennenlernen.
  3. Alpaca Camping: Alpaca Camping, trotz des Namens hat diese Alternative nichts mit Alpakas zu tun. Es handelt sich um eine Plattform, auf der Landbesitzer Stellplätze für Camper anbieten können. So kannst du beispielsweise in der Nähe von Seen, Wäldern oder auf privaten Grundstücken campen.
  4. Campspace: Campspace ist eine Plattform, die es privaten Grundstückseigentümern ermöglicht, ihre Flächen für Camper zur Verfügung zu stellen. Dabei kann es sich um Gärten, Wiesen oder sogar Wälder handeln. Das Prinzip ist ähnlich wie bei Alpaca Camping, aber der Fokus liegt hier auf einzigartigen und naturnahen Erlebnissen. Du kannst beispielsweise in den Niederlanden in einem Baumzelt übernachten oder in Belgien auf einer kleinen Insel campen.
  5. Naturpark Hohes Venn: Im Naturpark Hohes Venn in Nordrhein-Westfalen kannst du für 10 Euro pro Zelt naturnahe Nächte unter dem Sternenhimmel verbringen. Der Park ist bekannt für seine einzigartige Moorlandschaft und bietet zahlreiche Wandermöglichkeiten.

Häufig gestellte Fragen – FAQ

Ist es erlaubt, im Auto in Deutschland zu schlafen?

Ja, grundsätzlich ist es dir in Deutschland erlaubt, im Auto zu schlafen. Es gibt keine spezifische Regelung in der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO), die dir das verbietet. Dennoch solltest du darauf achten, wo du dein Auto parkst, da das Übernachten an bestimmten Orten eingeschränkt sein kann.
Bitte beachte jedoch, dass das Schlafen im Auto vor allem dazu dient, deine Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen, und nicht als permanente Wohnlösung angesehen werden sollte. Es besteht auch eine gesetzliche Meldepflicht, was bedeutet, dass du das Auto nicht als dauerhaften Wohnsitz nutzen kannst.
Außerdem ist es nicht erlaubt, vor dem Auto zu grillen oder Campingmöbel aufzustellen, da diese Aktivitäten als nicht verkehrskonform gelten können.

Wie kann ich meine Auswirkungen auf die Natur beim Wildcampen minimieren?

Beim Wildcampen solltest du immer darauf achten, keine Spuren zu hinterlassen. Nimm deinen Müll mit, störe keine Tiere und Pflanzen und halte dich an die Regeln des “Leave no Trace”-Prinzips.

Kann ich Probleme mit dem Gesetz bekommen, wenn ich in Deutschland wild campe?

Wildcampen kann in Deutschland rechtliche Konsequenzen haben, da es in vielen Bundesländern verboten oder eingeschränkt ist. Es ist immer am besten, sich vorher zu informieren und Erlaubnisse einzuholen, wenn nötig.

Gibt es bestimmte Zeiten im Jahr, in denen Wildcampen in Deutschland eher toleriert wird?

Dies hängt stark von der Region und den örtlichen Gesetzen ab. In einigen Gebieten könnte Wildcampen während der Nebensaison weniger streng geregelt sein, aber es ist immer am besten, vorher zu überprüfen.