Biwak gemacht auf Ästen und Blätter

Was ist ein Biwak?

Ein Biwak, auch bekannt als Biwaksack oder Bivouac  (französisch bivouac ‚Feldlager’, ‚Nachtlager’), ist ein improvisiertes Camp, das oft von Bergsteigern, Wanderern und Outdoor-Enthusiasten genutzt wird.

Ein Biwak ist im Grunde ein minimalistisches Lager. Es kann so einfach sein wie eine Plane, die zwischen zwei Bäumen gespannt ist, oder so komplex wie ein speziell entworfener Biwaksack, der dich vor den Elementen schützt.

Warum ein Biwak nutzen?

Die Nutzung eines Biwaks hat viele Vorteile. Erstens, es ist eine Notunterkunft, die du bei dir haben kannst, wenn du draußen bist. Bei plötzlichen Wetteränderungen oder wenn du dich verlaufen hast, kann ein Biwak lebensrettend sein.

Zweitens, ein Biwak ist eine großartige Möglichkeit, um das Gefühl der Freiheit und des Abenteuers zu erleben, das mit dem Übernachten im Freien verbunden ist. Es ermöglicht dir, mit der Natur in Kontakt zu treten und die Schönheit der Umgebung auf eine Weise zu erleben, die du in einem traditionellen Zelt nicht kannst.

8 Arten von Biwaks

  1. Notbiwak: Ein Notbiwak ist eine improvisierte Schlafstätte, die oft aus einfachen Materialien wie Plastikfolien oder Rettungsdecken besteht. Es wird in Notfällen verwendet, um vor extremen Wetterbedingungen oder Unterkühlung zu schützen. Es ist schnell aufgebaut und dient dazu, das Überleben zu sichern, bis Rettungskräfte eintreffen.
  2. Tarp- oder Plane-Biwak: Bei dieser Art von Biwak wird eine Plane oder ein Tarp (eine wasserdichte Abdeckung) verwendet, um Schutz vor Regen und Wind zu bieten. Ein Tarp kann auf verschiedene Weisen aufgehängt und angepasst werden, um den Bedingungen gerecht zu werden.
  3. Schneegrube: In schneebedeckten Regionen kann ein Biwak in Form einer Schneegrube gegraben werden. Die Schneegrube bietet Isolierung und Schutz vor Wind und Kälte. Du schaffst eine Grube im Schnee, die groß genug ist, um darin zu liegen, und bedeckst sie mit Schnee.
  4. Blätter- oder Zweige-Biwak: Diese Art von Biwak verwendet natürliche Materialien wie Blätter, Zweige, Gras oder Moos, um eine Schlafunterlage und Schutz vor der Umgebung zu bieten. Du kannst diese Materialien über einem Rahmen aus Ästen oder Stöcken anordnen.
  5. Unter Felsvorsprüngen: In bergigen oder felsigen Regionen kann man oft natürliche Felsvorsprünge oder Höhlen als Schutz nutzen. Ein Biwak unter einem Felsvorsprung bietet Schutz vor Regen und Wind.
  6. Selbstgebautes Zelt oder Shelter: Hierbei werden natürliche Materialien wie Baumrinde, Blätter, Gras oder Äste verwendet, um ein einfaches Zelt oder einen Unterstand zu bauen. Diese Methode erfordert mehr Zeit und Fähigkeiten, bietet jedoch einen besseren Schutz vor den Elementen.
  7. Hängematten-Biwak: Wenn du eine Hängematte und eine Regenplane hast, kannst du diese nutzen, um ein einfaches Biwak über dem Boden aufzuhängen. Dies bietet Schutz vor feuchtem oder unebenem Boden.
  8. Bodenbiwak: Hierbei liegt man direkt auf dem Boden, oft auf einer Isomatte und in einem Schlafsack, ohne ein Dach oder Zelt. Es ist eine einfache Schlafweise, die jedoch Wetterschutz durch Kleidung und Schlafsack bietet.

Wann ist ein Biwak sinnvoll?

Ein Biwak ist besonders nützlich für lange Wanderungen, Bergsteigen, Klettern oder andere Outdoor-Aktivitäten, bei denen Gewicht und Platz eine Rolle spielen. Es ist auch ideal für Situationen, in denen du nicht weißt, ob du einen geeigneten Platz zum Aufstellen eines Zeltes finden wirst.

Wie baut man ein Biwak in der Natur auf?

  1. Standortwahl:
    • Suche nach einem geeigneten Standort. Er sollte flach sein, damit du bequem liegen kannst, und fern von Gefahren wie Steilhängen, toten Bäumen oder Überschwemmungsgebieten. Achte auch darauf, genügend Abstand von Gewässern zu halten, um Überschwemmungen zu vermeiden.
  2. Materialbeschaffung:
    • Sammle trockenes Laub, Gras, Moos oder Nadeln, um als Isolierung und weiche Schlafunterlage zu dienen.
    • Finde dünne Äste oder Stöcke, um das Grundgerüst deines Biwaks zu bauen.
    • Sorge für ein paar größere Äste oder Baumstämme, um als Hauptstützen für das Dach zu dienen.
  3. Grundgerüst aufbauen:
    • Stecke die dünneren Äste in den Boden, um ein Dreieck oder ein A-Frame zu bilden, je nachdem, wie groß dein Biwak sein soll. Das wird das Gerüst für dein Biwak.
  4. Schlafplatz vorbereiten:
    • Lege eine Schicht aus Laub, Gras oder Moos auf den Boden innerhalb des Gerüsts, um eine bequeme Schlafunterlage zu schaffen. Dies isoliert auch vor Kälte und Feuchtigkeit.
  5. Dach bauen:
    • Lege die größeren Äste oder Baumstämme über das Gerüst, um das Dach zu bilden. Du kannst sie mit Paracord, Schnüren oder improvisierten Bindematerialien befestigen. Stelle sicher, dass das Dach schräg ist, um Regen abzuleiten.
  6. Seiten schließen:
    • Verwende weitere Äste oder Zweige, um die Seiten des Biwaks zu schließen und so vor Wind und Regen zu schützen. Du kannst auch eine Plane oder ein Tarp verwenden, wenn du eines dabei hast.
  7. Eingang gestalten:
    • Lasse eine Seite des Biwaks offen, um als Eingang zu dienen. Du kannst eine Tür aus Zweigen oder Blättern bauen, um den Eingang abzudecken.
  8. Isolierung und Decke:
    • Lege zusätzliches Laub, Gras oder Moos auf das Dach und die Seiten, um die Isolierung zu verbessern.
    • Vergiss nicht, eine warme Decke, Schlafsack oder Isomatte mitzubringen, um dich vor Kälte von unten zu schützen.
  9. Feuerstelle:
    • Falls möglich und sicher, lege eine kleine Feuerstelle in angemessenem Abstand zum Biwak an. Sie kann dir Wärme und Kochmöglichkeiten bieten.
  10. Sicherheit:
    • Stelle sicher, dass du über die notwendige Ausrüstung wie Taschenlampe, Erste-Hilfe-Set und Navigationsmittel verfügst, um sicher in der Wildnis zu übernachten.

Denke daran, dass es wichtig ist, die Natur zu respektieren und keine dauerhaften Schäden zu verursachen. Nimm deinen Müll mit und lass keine Spuren hinter dir. Mit diesen grundlegenden Schritten sollte es dir möglich sein, ein einfaches Biwak in der Natur aufzubauen, um die Nacht im Freien zu verbringen.